Der Wasserturm wurde 1918 als Betonständerbauweise erbaut und war der erste Bau seiner Art in Europa. Heute dient er in erster Linie als Lagerfläche, ist aber immernoch als Wasserspeicher in Betrieb. Unsere Aufgabe war es, in dieses Gebäude am Weltkulturerbe den Fachbereich Architektur der HTW mit all seinen Funktionsbereichen einziehen zu lassen. Der Anfang wurde in der Projektwoche des Wintersemesters 2005/06 gemacht, die weitere Ausarbeitung fand im Sommersemester 2006 statt.

Konzept:
Die Funktion des bestehenden Bauwerks ist es nach wie vor, Wasser zu speichern. Unser Anliegen war es daher neue Architektur darin fließen zu lassen. Um die ursprüngliche mit der neuen Funktion in Einklang zu bringen, „tropften“ wir mit dem Fachbereich Architekur durch den Wasserturm hindurch. Wir tropften von oben nach unten, von Ebene zu Ebene, durch das Gebäude, durchsprengten die alte Außenhaut, rissen Decken ein und schufen so einen durchlässigen Bau, der nach außen seinen ursprünglichen Charakter nicht verliert, aber an dem man deutlich ablesen kann, wo sich die neue, kommende Architektengeneration entwickelt. Alle Teile der Verwaltung und Organisation, sowie die Büros der Professoren befinden sich in einem neu konzipierten Gebäude.


Um dreidimensional geformte Raumschalen herzustellen, mußte zunächst ein geeignetes Material gefunden werden.
Hierzu bietet sich der acrylgebundene Mineralstoff „LG Hi-Macs“ an, der aus zwei Drittel Mineralien und einem Drittel Acrylharz besteht und thermisch formbar ist. Er ist, dank seiner porenfreien Oberfläche, sehr pflegeleicht, kratzfest und entspricht der Brandschutzklasse B1. Formen werden aus MDF gefräst und darauf wird der Mineralwerkstoff thermisch verformt. Die vorgeformten Module werden auf eine Unterkonstruktion aus MDF verschraubt und die Stoßfugen werden verklebt und verschliffen.


Alle Räume, die als Wassertropfen ausgebildet sind, haben immer eine Funktion die den Studierenden zugeordnet ist. In der Ebene 0 sind zwei große Vorlesungsräume untergebracht. Außerdem finden hier, außerhalb der Vorlesungsräume, Präsentationen und Ausstellungen statt. In dem neuen Anbau finden die Mensa und die Büros der Professoren ihren Platz. Der aufgeschüttete Park dient zur Erholung und an der Seite zur Straße hin als Unterstand zum Parken. In den weiteren Ebenen befinden sich immer Service Boxen, in denen Toiletten, Kopierer, Plotter oder Modelwerkzeug untergebracht sind.






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